Unsere traditionelle Filmreihe in der Fastenzeit startet demnächst. Unter dem Motto “Globaler Süden in Europa?” möchten wir mit verschiedenen Filmen auf entwicklungspolitische Herausforderungen aufmerksam machen, die nicht in den traditionellen Entwicklungsländern, sondern an der Peripherie Europas akut sind.
Die Filme werden in Kooperation mit der VHS Münster, der Europa-Brücke Münster und der Gesellschaft für bedrohte Völkerder gezeigt. Aufgeführt werden sie immer ab 19:30 Uhr im Forum 1 der VHS Münster. Der Eintritt ist frei.
Donnerstag, den 27.02.2020: “Les Sauteurs – Those Who Jump”
Die Regisseure Moritz Siebert und Estephan Wagner wollten in Les Sauteurs – Those Who Jump die Lage der Flüchtlinge zeigen, die am Grenzberg ausharren und auf den gefährlichen Sprung auf spanisches Staatsgebiet warten. Um ein authentisches Bild der vornehmlich aus jungen Männern bestehenden Gemeinschaft der unwillkommenen Zaungäste undihres Wartens, Hoffens und Zweifelns einzufangen, entschied sich das Regieduo, einem der Flüchtlinge ihre Kamera anzuvertrauen und ihn zu bitten, dieses Leben am Rande der afrikanischen Grenze zu Europa zu dokumentieren.
Mittwoch, den 04.03.2020: “Lampedusa – Keine Insel”
Am 3.Oktober 2013 ertrinken 366 Flüchtlinge wenige Meter vor der Küste der europäischen Union. Bis zum heutigen Tag erreichen immer wieder überfüllte Flüchtlingsboote die Gewässer um Malta, Lampedusa und Sizilien. Die Tragödie wiederholt sich immer wieder – begleitet von betroffenen, hilflosen, aber auch vielen zynischen Kommentaren.
Noch im Dezember desselben Jahres macht sich der Filmemacher Fabian Eder mit seinem Team in dem kleinen Segelboot “EUROPA” auf den Weg in die winterlichen Gewässer des südlichen Mittelmeers: Dabei entsteht ein filmischer Essay über die Inseln Malta, Lampedusa und Sizilien, an denen sich das Dilemma der Europäischen Zuwanderungs- und Asylpolitik spiegelt.
Donnerstag, den 12.03.2020: “Deportation Class”
Sie kommen in der Nacht, sie reißen Familien aus dem Schlaf und setzen sie in ein Flugzeug: Sogenannte Zuführkommandos von Polizei und Ausländerbehörden haben im vergangenen Jahr 25.000 Asylbewerber aus Deutschland abgeschoben. Doch was bedeutet eine Abschiebung eigentlich? Und was macht sie mit den Männern, Frauen und Kindern, die abgeschoben werden?
Donnerstag, den 19.03.2020: “Jenny und die vergessenen Roma-Kinder”
(Im Rahmen der “Münsteraner Wochen gegen Rassismus”)
Seit über zehn Jahren engagiert sich Jenny Rasche im rumänischen Sibiu für Roma-Kinder, die mit ihren Familien verarmt am Stadtrand leben. Was hat sie bisher erreicht? Die Dokumentation erzählt die Geschichte einer Frau, die für ein besseres Leben der Roma-Kinder, für weniger Leid, für Gerechtigkeit und Chancengleichheit kämpft.
Im Anschluss an den Film wird die Europa-Brücke über ihre Arbeit berichten.
Donnerstag, den 26.03.2020: “Rosia Montana – Ein Dorf am Abgrund”
In einem Dorf in den Karpaten werden die Bewohner von einem kanadischen Bergbau-Unternehmen gedrängt, ihren Besitz zu verkaufen und umzusiedeln: An der Stelle des Dorfs soll ein Auffangbecken für Chemikalien angelegt werden, die beim Abbau von Silber und Gold anfallen. Der Dokumentarfilm sympathisiert deutlich mit den traditionsbewussten Dorfbewohnern; gleichwohl vermeidet er jede Idealisierung der dörflichen Lebenswelt und fesselt mit markanten Protagonisten und einer ausdrucksstarken Bildsprache.
Donnerstag, den 02.04.2020: “The Promise – Die Erinnerung bleibt”
Der armenische Medizinstudent Michael lernt während seines Aufenthaltes in Konstantinopel den Fotojournalisten Chris und dessen Geliebte, die Künstlerin Ana, kennen. Michael verliebt sich in die schöne Armenierin und zwischen den beiden entwickeln sich Gefühle – sehr zu Chris’ Missfallen. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus und die Stadt versinkt im Chaos. Jetzt müssen die drei nicht nur um ihre Liebe und Freundschaft kämpfen, sondern um ihr Leben.