Samstag, 18.02.23, 17:00 Uhr
JO1 (Johannisstr. 4, 48143 Münster)
Ein Abend zu May Ayim mit dem Vortrag »Tracing May Ayim’s Radicalism« von Tiffany Florvil
May Ayim (1960-1996) ist eine Ikone der afrodeutschen Bewegung. Ihre Schriften trugen entscheidend dazu bei, dass Schwarze Menschen und People of Color in Deutschland eine politische Identität und weiße Menschen ein Bewusstsein für Rassismus entwickelten. Ayim, die in Münster aufwuchs und später in Berlin lebte, war als Aktivistin, Lyrikerin und Wissenschaftlerin gut vernetzt und verstand es, Freund:innen und politische Bündnispartner:innen im In- und Ausland in Kontakt zu bringen. In einem Vortrag wird die US-amerikanische Germanistin und Ayim-Biografin Tiffany Florvil May Ayims politischen Werdegang nachzeichnen.
May Ayims literarisches Schaffen lässt sich nicht auf den Kampf gegen politische und kulturelle Unterdrückung reduzieren. Teils sind ihre Gedichte traurig-kämpferisch und in Reaktion auf den wachsenden Rassismus in den 90er Jahren zunehmend anklagend und zynisch. Teils sind sie aber auch spielerisch-leicht, voller Witz und Ironie – handeln von unerwiderter Liebe, Kindheit und Traumata. Eine auszugsweise Lesung wird einen Eindruck dieser Vielfalt vermitteln. Zum Abschluss wird der Dokumentarfilm über Ayim Hoffnung im Herz vorgeführt.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Zwischen den einzelnen Veranstaltungspunkten wird es kurze Pausen und die Möglichkeit zur Diskussion geben. Achtung: Der Vortrag ist in englischer Sprache, während die Lesung und Filmvorführung auf Deutsch stattfinden. Die Möglichkeit zur Diskussion ist in beiden Sprachen gegeben.