„Butter Honig Schwein Brot“ Lesung und Gespräch mit Francesca Ekwuyasi

„Butter Honig Schwein Brot“ Lesung und Gespräch mit Francesca Ekwuyasi

Die nigerianische Schriftstellerin Francesca Ekwuyasi erzählt in ihrem Debütroman eng miteinander verwobene Geschichten der Zwillingsschwestern Kehinde und Taiye. Ihre Mutter Kambirinachi glaubt, als „Ogbanje“ geboren zu sein, einem Wesen, das nach der Igbo-Mythologie Unglück über die Familie bringt. Sie sieht ihre Befürchtung bestätigt, als Kehinde in Gegenwart ihrer vor Angst gelähmten Zwillingsschwester Taiye – beide sind noch Kinder – missbraucht wird. Die Familie beschweigt das traumatische Ereignis und droht daran zu zerbrechen.

Als sie volljährig ist, zieht Kehinde nach Montreal, bricht den Kontakt zur Zwillingsschwester und zur Mutter ab, um ein neues Leben aufzubauen. Taiye flieht nach London und versucht, ihre Selbstvorwürfe und den Verlust der Beziehungen in einem ausschweifenden Leben zu verdrängen. Nach mehr als zehn Jahren der Trennung kehren Taiye und Kehinde zu ihrer Mutter zurück nach Lagos. Hier setzen sich die drei Frauen mit den Wunden der Vergangenheit auseinander, ein Prozess, der von gemeinsamem Kochen und Essen begleitet wird.

Ein gemeinsames Essen ist für Francesca Ekwuyasi Kommunikation und Möglichkeit zur Versöhnung. Darauf bezieht sich der Titel des Romans „Butter Honig Schwein Brot“. Er erscheint im Juni im Verlag InterKontinental, Berlin. Nach der Lesung in Münster stellt die Autorin ihn beim African Book Festival in Berlin vor, das vom 28. bis zum 30. Juni als Queer Edition stattfindet: https://africanbookfestival.de

Das Gespräch mit der Autorin führt Rita Maricocchi, Julian Wacker übersetzt und Sarah Giese liest aus dem Roman.

 

Francesca Ekwuyasi, in der nigerianischen Metropole Lagos geboren, ist Schriftstellerin, Künstlerin und Filmemacherin. Sie lebt im kanadischen Halifax. Themen ihrer Arbeiten sind Glaube und Moral, Tradition und Moderne oder Queersein und Zusammengehörigkeit. „Butter Honey Pig Bread“ ist ihr erster Roman. Er wurde mit dem Writers’ Trust of Canada Dayne Ogilvie Prize for LGBTQ2S+ Emerging Writers ausgezeichnet. Im Jahr 2021 errang der Roman den zweiten Platz im Wettbewerb „Canada Reads“, der vom staatlichen Rundfunk Kanadas (CBC) ausgerichtet wird.

 

Rita Maricocchi ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin am Lehrstuhl für Anglistik, Postkoloniale Studien und Medienwissenschaft an der Universität Münster. Sie forscht u.a. zu Darstellungen der deutschen Kolonialgeschichte in der englisch- und deutschsprachigen Literatur.

 

Julian Wacker promovierte 2022 am Englischen Seminar der Universität Münster. Er veröffentlichte u.a. über queere nigerianische Fiktion und afropolitanische Zugehörigkeiten in Teju Coles Werken.

 

Sarah Giese arbeitet als Performerin und Sprecherin u.a. für das Center for Literature, die ARD und das ZDF. Sie ist Dozentin für Sprechen am Institut für Musik Hochschule Osnabrück, Sprech- und Theatertrainerin sowie Stückentwicklerin bei Cactus Junges Theater, Mitglied des Live-Hörspielensembles Theater ex libris.

 

 

TERMIN

Mittwoch, 26. Juni 2024, 19:00 Uhr

Forum der Volkshochschule, Aegidiimarkt 2, 48143 Münster

 

 

EINTRITT

8 € / erm. 5 € (Abendkasse)
Der Eintritt für Mitglieder des Vereins Afrikanische Perspektiven e.V. ist frei.

 

 

KOOPERATION und FÖRDERUNG
Afrikanische Perspektiven e.V., Volkshochschule Münster, Postcolonial, Transnational and Transcultural Studies (PTTS) am Englischen Seminar der Universität Münster, Eine-Welt-Forum Münster e.V., Peter Hammer Verein für Literatur und Dialog e.V., Kulturamt der Stadt Münster.