In Europa waren während des Zweiten Weltkriegs Millionen von Menschen auf der Flucht. Nach dem Krieg nahm diese Zahl noch zu – Flüchtlinge, Deportierte und aus ihrer Heimat Vertriebene. All diese Menschen waren auf Heimatsuche. Sie kamen in den unterschiedlichen Teilen Deutschland unter, vor allem ländlichen Regionen, da die urbanen Zentren oft kaum bewohnbar waren durch die schweren Zerstörungen.
Seit 2015 ist das Thema nun wieder aktuell. Tausende von Menschen kamen und kommen in die Länder der EU – Menschen mit schrecklichen Erlebnissen, mit schweren Schicksalen, mit Traumata, von Ängsten, Verlusten und vielfach von Krankheiten gezeichnet. Die großen Ströme geflüchteter und hilfsbedürftiger Menschen stellen die Gesellschaft der Länder vor große Herausforderungen.
Der Historiker und Migrationsforscher an der Universität Osnabrück Prof. Dr. Jochen Oltmer führt den Teilnehmenden diese aktuellen Herausforderungen vor Augen und setzt sie in Beziehung zu den historischen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der unmittelbaren Zeit danach. In diesen beiden Zusammenhängen verdeutlicht er, mit welchen Mechanismen Gewaltmigration historisch wie aktuell funktioniert, und zeigt zugleich die Problematiken auf, die mit dieser Migration für die Ankommenden wie die aufnehmende Gesellschaft einhergehen. Besonders interessant sind Oltmanns Thesen, weshalb Deutschland 2015 von einer so massiven Flüchtlingswelle erfasst worden ist.
Am Weltflüchtlingstag wird Prof. Oltmann im Austausch mit den Teilnehmenden vertiefend auf diese nach wie vor aktuelle Thematik eingehen.
Kosten: 8,00 EUR, ermäßigt 5,00 EUR, Bewohner*innen des Volkeningheims frei
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der ESG Münster
Veranstaltungsort
Ev. Studierendengemeinde ESG
Breul 43
48143 Münster