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29.04.2021 – Koffer ein, Koffer aus… Jüdische Ab- und Zuwanderung in Deutschland nach 1945 (Online-Vortrag)

29. April 2021 – 19:00
  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Vortrag von Judith Kessler

Vor 1933 lebten über 600.000 Juden in Deutschland. Im Frühjahr 1945 waren es noch 14.000 Juden, die als „U-Boote” versteckt oder in „Mischehen” dem Morden entgangen waren. Aus den befreiten Konzentrationslagern kamen hauptsächlich osteuropäische Juden hinzu – 50.000 DPs, Displaced Persons, die als nicht repatriierbar galten. Mit den Ereignissen in der DDR 1953, Ungarn 1956, Polen und Prag 1968 kamen neue jüdische Migranten. Die Einwanderungswellen vor 1990 führten jedoch kaum zu einer Vergrößerung der überalterten jüdischen Gemeinden. Das änderte sich ab 1989/90 mit dem Zuzug von Juden aus der Ex-Sowjetunion grundlegend. Damit änderte sich auch das Gefüge und die Ausrichtung(en) der Gemeinschaft. Und die bisherige Majorität in den Gemeinden wurde zur Minorität.

Biographie:
Judith Kessler ist Sozialwissenschaftlerin und Autorin, arbeitet als Redakteurin und Kulturmanagerin und publiziert vorrangig im Themenumfeld jüdische Gegenwartskultur, Migration und Biografieforschung, u.a.: Identitätssuche und Subkultur (1999); Zum kulturell-religiösen Selbstverständnis Berliner Juden (2002); Zwischen »Charlottengrad und Scheunenviertel« (2006); Foreigners in Wonderland? (Brandeis 2006); Jüdisches im Grünen (mit Lara Dämmig, Hentrich & Hentrich 2007; Homo sovieticus in Disneyland (Palgrave Macmillilan 2008); Fast unsichtbar. Juden in der SBZ/DDR (2013); Edith Jacobson. Gefängnisaufzeichnungen (mit Roland Kaufhold, Psychosozialverlag 2015).

Anmeldung: Über die Internetseite der Landeszentrale für politische Bildung RLP

Details

Date: 29. April 2021
Time: 19:00